Crowdfunding: Verteilung in den Fabriken gestartet!
In den vergangenen Monaten konnten wir 20.000 Euro sammeln, wobei ein großer Teil dieser Summe von der Internationalen Konföderation der Arbeiter*innen (ICL-CIT) übernommen wurde. Für 10.000 Euro hat die FGWM bereits Binden bestellt und mit der Verteilung begonnen: jeweils 5 Packungen gehen an insgesamt 5.000 Arbeiterinnen. Es war die FGWM, die mit dieser Idee an uns herangetreten ist und die FAU/ICL gebeten hat, ihre Aktion zu unterstützen.
Während die Spendenaktion bereits angelaufen war, wurde Myanmar von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Viele Häuser und städtische Infrastruktur wurden zerstört. Daher haben wir beschlossen, die Spendenaktion auszuweiten, um auch 200 vom Erdbeben betroffene Arbeiterfamilien mit Powerbanks, Planen und Moskitonetzen unterstützen zu können. Auch hier waren es die Mitglieder der FGWM, die uns gesagt haben, was sie brauchen und wofür wir Spenden sammeln sollten.
Wir sind uns der Komplexität bewusst, wenn es darum geht, Geld von Menschen im „Westen” an Menschen in Südostasien zu schicken, da solche Projekte immer Hierarchien beinhalten. Gleichzeitig erkennen wir an, dass ein Großteil des Reichtums im „Westen” aufgrund der Ausbeutung in von Armut betroffenen Regionen mit sehr niedrigen Löhnen erwirtschaftet wird. Daher sehen wir eine klare Verantwortung unsererseits, eine Umverteilung zu organisieren. Auch wenn dies nur ein winziger Anteil ist, versuchen wir, einen Schritt in die richtige Richtung zu machen.
Wir machen keine Charity: Parallel unterstützen wir den Kampf unserer Genoss*innen, die für ein Leben in Würde kämpfen. Wir organisieren Kundgebungen vor den Geschäften von Marken, deren Labels auf den in Myanmar hergestellten Produkten aufgedruckt sind, wie Only, H&M, Zara, Hunkemöller, NewYorker, Lululemon und Adidas. Bei Arbeitskämpfen wenden wir uns auf verschiedenen Ebenen an das Management der Marken und der Fabriken. Und gelegentlich sammeln wir Geld. Als Menschen in einem privilegierteren Teil der Welt – wie Europa – sind wir durch die Lieferkette direkt mit dem Schweiß und der Arbeit der Fabrikarbeiter*innen verbunden. Deshalb haben wir die Verantwortung, unseren Teil dazu beizutragen, die Ausbeutung zu beenden.
Die Genoss*innen brauchen Unterstützung, um ihren Kampf fortzusetzen. Gemeinsam haben wir in der Vergangenheit bereits Geld gesammelt, um Safe Houses zu finanzieren, Familien von Gewerkschaftsmitgliedern zu unterstützen, die wegen ihrer Beteiligung an Protesten ihren Arbeitsplatz verloren haben, medizinische Behandlungen zu bezahlen oder Workshops für Arbeiter*innen zu organisieren. Mit unserer letzten Spendenaktion wurden Menstruationsprodukte finanziert, da die Arbeiter*innen sich diese nicht mehr leisten konnten und Infektionen riskiert haben, weil sie stattdessen Stoffreste aus den Fabriken verwenden mussten.
Gleichzeitig haben wir – Genoss*innen der FAU und der FGWM – uns für die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsprodukten in den Fabriken, saubere sanitäre Anlagen und Menstruationsurlaub eingesetzt. Die Fabrik Hang Kei, die für Hunkemöller produziert, hat reagiert und seit Mai 2025 werden die Toiletten regelmäßig geputzt, es werden Binden in der Fabrik bereitgestellt für alle, die sie brauchen, es wurden Klimaanlagen installiert und es gibt einen Rückzugsraum für stillende Mütter. Es ist nur eine von vielen Fabriken, an die wir uns gewandt haben, aber es ist ein Anfang!
Wir brauchen mehr Mitstreiter*innen, die unsere gemeinsamen Aktionen unterstützen, damit wir mehr Druck auf Marken und Fabrikbesitzer weltweit ausüben können. Es lohnt sich!
Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben!
Solidarität ist unsere Waffe!
Dare to fight – dare to win!
Crowdfunding erfolgreich – Jetzt geht’s in die Umsetzung!
Der 31.05.2025 ist vorbei. Zeit eine erste Bilanz zu ziehen.
Einnahmen über gofundme (Stand: 04.06.2025) nach Abzug der Gebühren: 3 643,96 EUR
Summe der Überweisungen direkt auf das Konto der FAU Hamburg: 9 657,00 EUR
Am 15.06.2025 wird auf der Vollversammlung der FAU Dresden noch entschieden, ob vom Syndikat ebenfalls ein Betrag beigesteuert wird.
Das Verbindungskomitee der ICL (International Confederation of Labour) hat beschlossen den fehlenden Betrag bis zur Zielsumme von 20 000 EUR zu zahlen. Das freut uns sehr! Somit haben wir Planungssicherheit und beginnen mit der Umsetzung!
Der erste größere Teilbetrag wurde an die Genoss*innen vor Ort überwiesen. Im Fokus steht zunächst die Bestellung und Verteilung der Binden an 5 000 Arbeiter*innen in den Fabriken.
In den kommenden Tagen gibt es weitere Neuigkeiten an dieser Stelle hierzu!
Falls ihr über das Crowdfunding hinaus die Arbeit der FGWM unterstützen wollt, könnt ihr gerne weiterhin Beträge überweisen (auch über die gofundme-Seite). Alle Einnahmen werden an die FGWM weitergeleitet und helfen Arbeitskämpfe in Industriegebieten von Yangon durchzuführen.
Übrigens, es haben sich insgesamt 79 Privatpersonen und u.a. neun Syndikate der FAU sowie die CNT in Spanien, USI in Italien und die ICL als Gesamtorganisation an dem Crowdfunding aktiv beteiligt. Vielen Dank dafür!
Crowdfunding: Solidarisch mit (Fabrik)Arbeiter*innen in Myanmar (nach dem Erdbeben im März 2025)
Hintergrund
Durch das verheerende Erdbeben in Myanmar am 28. März 2025, hat sich die Notlage vor Ort nochmal dramatisch verschlechtert. Um den aktuellen Bedarfen vor Ort gerechter zu werden, haben wir uns gemeinsam mit der Federation of General Workers Myanmar (FGWM) entschieden, unser Crowdfunding, mit dem wir ursprünglich ausschließlich Menstruationsprodukte finanzieren wollten, auszuweiten.
ZIEL: mind. 20 000 EUR
FRIST: 31.05.2025
VERTEILUNG an 5 000 Arbeiter*innen: Juni 2025
Hierbei sind weiterhin 10 000 EUR für Menstruationsprodukte vorgesehen, während weitere 10 000 EUR (und alles, was darüber hinausgeht) für sonstige essentielle Produkte des alltäglichen Bedarfs ausgegeben werden. Die Güter werden in Form von Paketen verteilt. Für die Verteilung vor Ort sind Mitglieder der Federation of General Workers Myanmar (FGWM) zuständig. Aktuell wird in den Fabrikgewerkschaften noch eine Liste an Gütern zusammengestellt, die priorisiert benötigt werden.
Verteilt werden die Produkte überwiegend über Fabrikarbeiter*innen in Yangon, die wiederum ihre Familienmitglieder in ländlichen Regionen unterstützen können. Viele haben durch das Erdbeben ihr Haus verloren und sind von Unterstützung abhängig.
Diese Aktion ist Teil einer umfassenderen Kampagne
Was kannst du tun?
Unterstütze das Crowdfunding, welches wir gemeinsam mit Freund*innen der FGWM koordinieren, verwalten und durchführen. Menschen vor Ort entscheiden was sie brauchen. Das Crowdfunding verkörpert selbstorganisierte Solidarität. Es entstehen keine Abzüge durch Verwaltungskosten (abgesehen von der Gebühren durch die Plattform gofundme).
Es gibt zwei Wege sich zu beteiligen:
Zunächst über die Plattform gofundme.org:
Aber Beiträge können auch direkt auf das Konto der Basisgewerkschaft FAU Hamburg überwiesen werden (so können die Gebühren von gofundme umgangen werden):
Name des Konotoinhabers: AS FAU Hamburg
IBAN: DE43 4306 0967 2070 7898 00
BIC: GENODEM1GLS
Name der Bank: GLS Bank
Verwendungszweck: FGWM solidarity
Materialien
Du kannst auch dabei helfen, weitere Menschen in deinem Umfeld über das Ganze zu informieren. So bietet sich z.B. der 1. Mai an sich praktisch solidarisch zu zeigen.
Dafür haben wir Flyer und Poster erstellt:




Die Materialien können im PDF-Format in der Rubrik DOWNLOADS heruntergeladen werden. Und unter NEWS sind die neuesten Entwicklungen nachzulesen.
Fragen oder Anmerkungen? Ihr erreicht uns unter: info@fgwm-solidarity.org
Solidarity against Patriarchy – worldwide!
#FGWMsolidarity